Am 2. Juli 1900 war es soweit
– der allererste Zeppelin erhob sich in die Lüfte
In der Bucht von Manzell/Friedrichshafen verfolgten Ferdinand Graf von Zeppelin und sein Ingenieur Theodor Kober den Start des 128 m langen LZ 1. Bei der Jungfernfahrt des ersten Zeppelins erreichte das Luftschiff eine Höhe von 400 m und legte immerhin eine Entfernung von 6 km zurück.
Nach vielen Höhen und Tiefen und nach ca. 30 Jahren begründeten die Zeppeline den ersten interkontinentalen Flugverkehr. Die aus Friedrichshafen stammende Technologie war damit einer der maßgeblichen Wegbereiter der modernen Luftfahrt, wie sie heute ganz selbstverständlich zum Alltag gehört. Von Alltag war damals noch keine Rede. Wir sprechen von einem sehr exklusiven Ereignis vom Luftschiffhafen in die Welt aufzubrechen. Erstmals konnten Passagiere, Fracht und vor allem Post in ein bis zwei Tagen über den Ozean reisen. Üblich waren damals teils wochenlange Reisen mit dem Schiff. Das Fliegen mit dem Zeppelin – eine echte Revolution!
Das Ende einer Ära
Immer wieder hört und liest man, daß die Aera der Zeppelin-Luftschiffe wegen des Unglücks in Lakehurst am 7. Mai 1937 zu Ende ging. Das wirkliche Ende liegt aber in der internationalen politischen Entwicklung während der Jahre 1936 - 1940 begründet. Die USA erließen wegen der aggressiven Politik der deutschen NS-Regierung ein Ausfuhrverbot für Helium, das einzige nicht brennbare Traggas für Luftschiffe. Dadurch war in Deutschland Helium nicht verfügbar. Darum mußte das Luftschiff LZ 129 HINDENBURG, das bereits für den Betrieb mit Helium vorbereitet war, wieder umgebaut und mit dem brennbarem Wasserstoff gefüllt werden. Nur so konnte das Unglück geschehen, unabhängig davon, welche der vielen diskutierten Ursachen der Auslöser für den Brand war.
Das endgültige Ende - die Demontage der beiden Luftschiffe LZ 127 GRAF ZEPPELIN und LZ 130 GRAF ZEPPELIN II und die Sprengung der Luftschiffhallen in Frankfurt - wurde von den nationalsozialistischen Machthabern verfügt, teils wegen des durch die HINDENBURG-Katastrophe verletzten Stolzes, vor allem aber weil die Luftschiffe militärisch untauglich waren und der Luftwaffe weichen mussten.
Im schrecklichen 2. Weltkrieg wurde die Flugtechnik mit aller Kraft der am Kriege beteiligten Nationen weiterentwickelt. Diese Fortschritte kamen nach Kriegsende natürlich auch der zivilen Luftfahrt, nämlich den Flugzeugen, zugute. Am Luftschiff aber ging jede technische Entwicklung vorbei, abgesehen von den in den USA gebauten Prall-Luftschiffen. Aus diesen entwickelten sich nach dem Kriege die Werbeluftschiffe, die wir heute gelegentlich am Himmel sehen.